Informationssicherheit für KMU
Um auch kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen, wurde in Kooperation mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) ein Konsortium zur Erarbeitung einer DIN SPEC gegründet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) leitete das Konsortium, der BVMW übernahm die stellvertretende Leitung.
Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) würden gerne mehr für ihre IT-Sicherheit unternehmen, wissen aber oftmals nicht wie. Bereits existierende Standardwerke zum Aufbau eines Informationssicherheitsmanagementsystems, wie das IT-Grundschutz-Kompendium des BSI oder die Norm ISO/IEC 27001, sind insbesondere für Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigen nicht optimal geeignet.
Ergebnis der achtmonatigen Arbeit des Konsortiums ist die DIN SPEC 27076 „IT-Sicherheitsberatung für kleine und Kleinstunternehmen“ und der darauf basierende CyberRisikoCheck. Durch diesen können KMU bei IT-Dienstleistern wie BUSCON eine standardisierte Beratung erhalten, die speziell auf ihre Bedürfnisse angepasst ist. In der DIN SPEC wurden auch die Handlungsempfehlungen für KMU standardisiert. Dadurch wissen sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer, welche Leistung zu erwarten bzw. zu erbringen ist.
Durchführung des CyberRisikoChecks
Beim CyberRisikoCheck befragen wir als IT-Dienstleister ihr Unternehmen in einem ein- bis zweistündigen Interview zur IT-Sicherheit im Unternehmen. Darin werden 27 Anforderungen aus sechs Themenbereichen daraufhin überprüft, ob das Unternehmen sie erfüllt. Für die Antworten werden nach den Vorgaben der DIN SPEC Punkte vergeben. Als Ergebnis erhält das Unternehmen einen Bericht, der u. a. die Punktzahl und für jede nicht erfüllte Anforderung eine Handlungsempfehlung enthält. Die Handlungsempfehlungen sind nach Dringlichkeit gegliedert und erhalten Hinweise darauf, welche staatlichen Fördermaßnahmen (auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene) das jeweilige Unternehmen in Anspruch nehmen kann. Der CyberRiskoCheck ist keine IT-Sicherheitszertifizierung. Er ermöglicht einem Unternehmen jedoch eine Positionsbestimmung des eigenen IT-Sicherheitsniveaus und zeigt auf, welche konkreten Maßnahmen ein Unternehmen umsetzen bzw. bei einem IT-Dienstleister beauftragen sollte.
Vorteile für alle Beteiligten
Die Kosten für einen CyberRisikoCheck entsprechen den Kosten eines Beratertages. Auf Bundesebene werden der Check und sich daran anschließende Handlungsempfehlungen bereits jetzt über das Programm „go-digital“ mit 50 Prozent bezuschusst. Mehrere Bundesländer haben ebenfalls eine Förderbereitschaft signalisiert. Da das BSI die anonymisierten Erhebungsdaten der CyberRisikoChecks erhalten wird, kann das Nationale IT-Lagezentrum zukünftig erstmals auf valide Daten zur Cyber-Sicherheit von KMU zurückgreifen und in die BSI-Berichte zur Cyber-Sicherheitslage mit aufnehmen. Der CyberRisikoCheck trägt damit zur Weiterentwicklung präventiver Angebote von Bund, Ländern und Kommunen bei.