BDS Bayern: ein großer Wirtschaftsverband entdeckt den Datenschutz – doch etwas spät meine ich!!

Seit 2010 wird über ein Europäisches Datenschutzrecht diskutiert. Am 4. 5.2016 ist dann die EU-Verordnung 2016/79 „zum Schutz natürlicher Personen bei der der Verarbeitung personenbezogener Daten (DS-GVO)“ nach Veröffentlichung im Amtsblatt der EU am 25. 5. 2016 in Kraft getreten und wird Geltung haben ab dem 25. 5. 2018.

Seit 20 Monaten ist nun bekannt, dass sich im Datenschutz Wesentliches ändern wird. Sehr viele haben das einfach verschlafen – falsch, nehmen das Thema Datenschutz und die daraus resultierenden Pflichten einfach nicht Ernst. Und das seit Jahrzehnten. Bestellpflicht eines Datenschutzbeauftragten – pfeiff drauf, kontrolliert eh keiner. Kostet nur Geld.

Typisches Beispiel für diese Haltung zeigt sich auch in manchen Wirtschaftsverbänden. Dem BDS Bayern zum Beispiel. Mit rund 18.000 Mitgliedern die stärkste Vertretung des Mittelstands in Bayern. Starten am 31.1.2018 ihre „BDS Roadshow – neuer Datenschutz„. Es verbleiben also weniger als 4 Monate für Datenschutz von 0 auf 100. Wie soll das bitteschön gehen? Die, dies es bis heute sich nicht um das Thema gekümmert haben, fehlt doch das Verständnis und die Bereitschaft dazu. Und die notwendige Anzahl fachkundiger Datenschutzbeauftragte gibt es auch nicht. Ich jedenfalls nehme seit einiger Zeit keine neuen Mandate mehr an. Also wählt man einen armen Tropf aus der Mannschaft und drückt ihm den Stempel auf, spendiert vielleicht eine Schulung, aber keine Zeit und kein Budget. Arme Seele!

Lieber BDS-Bayern, in dem ich auch seit über 10 Jahren Mitglied bin, eine gute Gelegenheit verpasst, vom Zeitpunkt her ganz zu schweigen. Setzen – Sechs.