Yahoo: Daten von über einer Milliarde Nutzern gestohlen

Der im September bekannt gewordene Datenklau bei Yahoo war nicht der größte aller Zeiten: Bereits ein Jahr zuvor wurden beim Internet-Konzern mehr als eine Milliarde Datensätze abgegriffen, wie sich jetzt herausstellt.

Yahoo ist einer der ältesten Internet-Konzerne und die meisten Internet-Nutzer haben in ihrem Leben wohl schon einmal einen Account bei einem der zahlreichen Yahoo-Dienste besessen. Dementsprechend sitzt das Unternehmen auf Bergen von Datensätzen und ist ein attraktives Ziel für Hacker – die offenbar schon mehrmals erfolgreichen große Datenmengen erbeuten konnten. Erst im September musste Yahoo einen Hack aus dem Jahr 2014 einräumen, der mehr als 500.000 User betraf. Wie sich nun zeigt, geht es aber auch noch eine Nummer größer: Bereits 2013 gerieten mehr als eine Milliarde Datensätze in die falschen Hände.

Im November dieses Jahres bekam Yahoo demnach von den Behörden Dateien überreicht, von denen Dritte behaupteten, es handele sich um Daten von Yahoo-Nutzern. Nach der Analyse bestätigte sich dieser Verdacht. Wahrscheinlich im August 2013 hätten Unbekannte Daten gestohlen, die zu mehr als einer Milliarde Yahoo-Accounts gehören, heißt es beim Internet-Konzern. Man sei nicht in der Lage gewesen nachzuvollziehen, wie ihnen das gelungen war, glaube aber, der Vorfall stehe nicht mit dem im September bekannt gewordenen in Verbindung. Zu den entwendeten Daten zählen Namen, Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten sowie Passwort-Hashes und in einigen Fällen auch die Sicherheitsfragen und -antworten. Passwörter im Klartext, Kreditkartendaten und Bankinformationen wurden wahrscheinlich nicht entwendet. Yahoo zufolge werden die potenziell betroffenen Nutzer benachrichtigt und müssen ihr Passwort ändern. Die Sicherheitsfragen und -antworten sind nicht mehr gültig.

Inwieweit der neuerliche Sicherheitsvorfall die Übernahme von Yahoo durch Verizon gefährdet, bleibt abzuwarten. Bereits nach Bekanntwerden des 2014er Datenklaus gab es Nachverhandlungen – nun will Verizon den Kauf erneut prüfen.