Kunden reagieren sofort auf Datenschutzverletzungen bei Firmen
70 Prozent der Anwender würden Firmen nach einem Datenschutzproblem durch Aufkündigung der Geschäftsbeziehung abstrafen. Das zeigen die Ergebnisse einer im Auftrag von Gemalto durchgeführten Umfrage unter rund 10.000 Anwendern weltweit, unter anderem auch aus Deutschland. Sieben von zehn der Befragten (69 Prozent) sind der Ansicht, dass Unternehmen die Sicherheit von Kundendaten nicht sehr ernst nehmen.
Trotz dieser Bedenken zeigen sich die meisten Anwender sehr sorglos in Bezug auf die Datensicherheit. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) verwendet immer noch dasselbe Passwort für mehrere Online-Konten. Selbst wenn Unternehmen robuste Sicherheitslösungen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung anbieten, werden sie von deren Kunden offenbar häufig nicht genutzt. So geben 41 Prozent der Anwender zu, die Technologie nicht für die Sicherung von Konten in den sozialen Netzwerken zu verwenden, so dass sie dort anfällig für Datenschutzverletzungen sind.
62 Prozent der Befragten finden, dass die Unternehmen die Verantwortung für die Sicherheit der Daten tragen sollten. »Die Verbraucher geben offenbar gerne die Verantwortung für den Schutz ihrer Daten an ein Unternehmen ab, erwarten aber, dass diese ohne jeglichen Aufwand sicher aufbewahrt werden«, sagt Jason Hart, CTO im Bereich Identity and Data Protection bei Gemalto. Angesichts kommender Rechtsanpassungen, wie zum Beispiel der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union müssen die Firmen den Anwendern die richtigen Sicherheitsmechanismen vorgeben, um die Datensicherheit zu gewährleisten. »Es genügt nicht mehr, diese Lösungen als Option anzubieten. Diese Protokolle müssen von Anfang an obligatorisch sein – ansonsten drohen den Unternehmen nicht nur finanzielle Folgen, sondern auch rechtliche Schritte seitens der Verbraucher«, ist Hart überzeugt.
Trotz ihres Verhaltens sind die Sicherheitsbedenken der Kunden hoch. Zwei Drittel (67 Prozent) befürchten, dass sie in naher Zukunft Opfer einer Datenschutzverletzung werden. Die Verantwortung dafür liegt nach Ansicht der Nutzer beim Unternehmen. Wenn ihre Daten gestohlen würden, würde die Mehrheit (93 Prozent) der Verbraucher rechtliche Schritte gegen die kompromittierte Firma einleiten oder erwägen.